In der "Systemischen Einzeltherapie" kann es u. a. darum gehen, mit inneren Selbst - Anteilen zu arbeiten. Das können auf der einen Seite Persönlichkeitsanteile sein, z. B. der "abhängige" oder der "unsichere Anteil" und auf der anderen Seite innere Anteile, die frei und individuell bestimmt und benannt werden können.
Ein Anteil, den wir sicherlich alle gut kennen, ist der sog. "innere Schweinehund". Dieser Teil liebt die Couch und hasst beispielsweise sportliche Aktivitäten wie das Joggen und kann dabei sehr hartnäckig sein. Alle plausiblen Argumente in Richtung Gesundheit usw. werden konsequent entkräftigt bzw. mit anderen Aspekten aufgewogen. Ein positiver Aspekt dieses Anteils kann sein, dass dieser dabei hilft, die innere Ruhe (wieder) zu finden und den Akku aufzuladen.
Die Arbeit mit inneren Anteilen wird empfohlen, wenn Menschen wiederholt beschreiben, dass sie "mit sich selbst kämpfen" oder "sich nicht einig werden zu können", wenn es um bestimmte Entscheidungen geht.
Selbstverständlich kann man mit diesen Anteilen jederzeit arbeiten, wenn der Mensch das wünscht - auch ohne konkreten Anlass.
Weitere Anteile können "das innere Kind" oder "der innere Kritiker" sein.
Es gibt die Möglichkeit, die inneren Anteile visuell darzustellen, z. B. auf Kärtchen, Din A4 Blättern oder anhand von Stühlen im Raum oder mit Figuren auf dem Familienbrett. Eine weitere Option ist, die Anteile anhand von mehreren Menschen frei im Raum zu stellen und diese sprechen zu lassen. Diese Methode nennt sich "Parts Party" und stammt von Virgina Satir. Bei allen Methoden geht es darum, den inneren Konflikt visuell darzustellen und die einzelnen Anteile "sprechen" zu lasssen. Jeder Anteil sollte hierbei liebevoll begrüßt und integriert werden. Ein mögliches Ziel kann hierbei sein, dass der Mensch, also "das Selbst" wieder zum "Chef" und dabei gestärkt wird, die Entscheidungen für sich zu treffen.